Europaweit zeigt sich ein klarer Trend hin zu einem regulierten Glücksspielmarkt. Die große Gemeinsamkeit dabei ist, dass der Spielerschutz im Fokus steht. Im Land vergebene Lizenzen haben einen eingeschränkten Geltungsbereich. Wer im Casino online Österreich spielen möchte, nutzt dafür einen Anbieter mit EU-weiter Lizenz.
In Deutschland hingegen dürfen Glücksspielangebote nur genutzt werden, wenn sie von der GGL lizenziert wurden. Wir werfen einen Blick auf die unterschiedlichen Regulierungen der Länder und die verfügbaren Lizenzen.
Deutschland und die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder – seit 2021 reguliert
Die Basis für den regulierten Markt in Deutschland ist der Glücksspielstaatsvertrag aus dem Jahr 2021. Bewerber für eine von der GGL vergebene Lizenz müssen alle darin enthaltenen Auflagen umsetzen und außerdem ein ausreichendes Kapital nachweisen.
Während des Prüfungsverfahrens ist die Eintragung auf der Whitelist möglich. Wird die Konzession erteilt, dürfen digitale Anbieter Online-Poker, Slotspiele und Sportwetten zur Verfügung stellen. Tischspiele wie Blackjack und Roulette sind in Deutschland verboten, sie dürfen nur in staatlichen Spielbanken angeboten werden.
Verglichen mit anderen Ländern ist Deutschland streng, insbesondere bei Einzahlungs- und Einsatzgrenzen gab es viel Kritik von Spielern. Erst im September 2023 entschied sich die Behörde LUGAS dafür, auf Antrag und nach einer Bonitätsprüfung höhere Einzahlungslimits zu ermöglichen.
Häufigster Lizenzgeber in Europa – die Malta Gaming Authority
Der Großteil aller EU-Spielotheken befindet sich auf Malta. Die dort ansässige Malta Gaming Authority vergibt Lizenzen, sofern strenge Spielerschutzauflagen umgesetzt werden. Dazu gehört die Möglichkeit des freiwilligen Selbstausschlusses. Darüber hinaus muss jeder Spieler in der Lage sein, persönliche Wett- und Einsatzlimits festzulegen.
Anbieter sind verpflichtet, ihre verwendete Software von neutralen Institutionen prüfen zu lassen. Kommt es zu Streitfällen zwischen Glücksspielanbietern und Spielern, ist eine Schlichtungsstelle vorhanden. Malta-Lizenzen waren bis vor Inkrafttreten des GlüStV. auch für Spieler aus Deutschland sehr wichtig. Schon vor 2021 wurde rege gespielt, die maltesische Lizenz galt als wichtigstes Sicherheitsmerkmal.
Trotz stärkerer Regulierung in anderen Ländern sind die Umsatzprognosen für die maltesischen Anbieter nach wie vor positiv und deuten auf Wachstum. Vor allem für EU-Länder ohne geltendes Glücksspielgesetz ist die MGA-Lizenz wichtig, da sie ausschließlich an zuverlässige und solvente Betreiber vergeben wird.
Curaçao Gaming License – karibische Insel aus den Niederlanden
Curaçao gehört offiziell zum Staatsgebiet der Niederlande und ist damit für den EU-Markt ebenfalls bedeutsam. Der Ruf der Lizenzbehörde war lange Zeit recht negativ, da es kaum Bedingungen für die Vergabe von Konzessionen gab. Dem möchte man auf der Insel nun entgegensteuern, mit deutlich strengeren Vorgaben. So soll der Spielerschutz stärker umgesetzt werden, außerdem müssen Anbieter ihre Seriosität und vorhandenes Kapital nachweisen.
Problematisch war in der Vergangenheit, dass es weder Systemprüfungen noch Einstellmöglichkeiten bei Limits gab. Negative Beschwerden häuften sich und aus Deutschland forderten sogar zahlreiche Spieler ihr Geld zurück. Mit der Reformierung des Gesetzes ist absehbar, dass vor allem dubiose und unseriöse Anbieter von der Insel verschwinden werden. Damit dürfte die Bedeutung der Curacao-Lizenz künftig für Länder ohne eigene Regulierung von Bedeutung sein.
Für die EU nicht mehr relevant – die Gibraltar Regulatory Authority
Gibraltar gehört offiziell zu den britischen Überseegebieten und ist ermächtigt, selbstständig Gesetze zu verabschieden. Davon macht die Halbinsel Gebrauch und gehört seit vielen Jahren zu den anerkannten und namhaften Lizenzgebern im Bereich des Glücksspiels. Dank technischer Innovationen wird hier für Spielerschutz auf hohem Niveau gesorgt. Die Website des Gouvernements listet alle regulierten und zugelassen Anbieter auf und erleichtert neuen Spielern so den Zugang.
Da Gibraltar mit dem Brexit nicht mehr zur EU gehört, sind die Behörden nicht zur Umsetzung der EU-Gesetzesvorgaben verpflichtet. Man hat sich allerdings entschieden, diese trotzdem umzusetzen, um die Sicherheit zu gewährleisten. Glücksspielanbieter müssen sich Testverfahren unabhängiger Drittinstitutionen unterziehen und sämtliche Unternehmensmitglieder transparent offenlegen. Jedes Jahr muss die vergebene Lizenz erneuert werden, was vor allem bei Glücksspielbetreibern zu Kritik führt.
Die Swedish Gambling Authority (SGA) – so reguliert Schweden seinen Markt
Lotterien und Glücksspiele sind in Schweden sowohl offline als auch online erlaubt. Die Menschen aus Schweden dürfen ausschließlich bei Anbietern mit einer schwedischen Lizenz spielen, das EU-Angebot ist dort nicht zulässig.
Zusammen mit Deutschland und Österreich reguliert Schweden den Markt besonders streng. Ein Alleinstellungsmerkmal ist das Verbot von Einzahlungsboni. Selbst Glücksspielbetreiber mit offizieller Lizenz dürfen neuen Spielern keinen Willkommensbonus anbieten. So soll der Reiz zur Teilnahme herabgesetzt werden.
Kommt es zu Problemen zwischen Glücksspielern und Anbietern mit SGA-Lizenz, werden diese über die schwedische Verbraucherschutzbehörde geregelt. Verdächtige Glücksspielbetreiber werden streng überprüft und bei Schwierigkeiten vom Markt ausgeschlossen.
Obwohl die Teilnahme bei EU-Anbietern verboten ist, werden keine Netzsperren angewandt. Der Zugriff auf lizenzierte Glücksspielbetreiber mit EU-Konzession ist somit theoretisch möglich.
Landesinterne Lizenz auch in Italien – hier reguliert die AAMS
Obwohl Italien als glücksspielfreudiges Land gilt, sind die Vorgaben für die Lizenzvergabe streng. Die Amministrazione Autonome die Monopoli di Stato ist die wichtigste Behörde und verantwortlich für die Erteilung einer Konzession.
Erlaubt sind grundsätzlich alle Arten von Glücksspiel, in Italien legt man aber viel Wert auf Sicherheit und Fairness. Unzulässig sind Spiele, deren Auszahlungsquote unter 90 % liegt. Verglichen mit Deutschland ist das eine faire Regelung, denn dort gibt es lizenzierte Anbieter mit RTPs von 85 % und weniger.
Zur Sicherheit der Spieler ist auch in Italien die Selbstausschlussoption gesetzlich vorgeschrieben. Darüber hinaus muss jeder die Möglichkeit haben, seine Limits flexibel zu verändern. Die Kommission überprüft alle Lizenzinhaber in regelmäßigen Abständen auf Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben. Werden Zahlungen nicht durchgeführt oder objektive Prüfungen von Spielangeboten nicht nachgewiesen, drohen hohe Bußgelder und Lizenzentzug. Italien verbietet seinen Einwohnern die Teilnahme an nicht-lizenzierten Glücksspielangeboten und solchen, die eine Konzession eines EU-Lands innehaben.
Fazit: Viele Länder, verschiedene Regelungen – Malta noch immer wichtigster Lizenzgeber
In vielen Ländern ist die Nutzung von Glücksspielangeboten mit Lizenzen aus Malta, Curaçao und anderen Zwergstaaten nicht mehr erlaubt. Deutschland beispielsweise lizenziert selbst, Österreich verbietet die Nutzung zumindest offiziell. Noch strenger wird das Spiel in der Schweiz gehandhabt, dort haben die staatlichen Glücksspielanbieter eine Monopolstellung inne.
Mit Netzsperren werden EU-Anbieter schlicht vom Markt ausgeschlossen. Trotz der wachsenden Anzahl an Regulierungsbehörden sind Glücksspielangebote mit maltesischer Lizenz nach wie vor Spitzenreiter in Europa.
Vor allem in den nicht regulierten Ländern nutzen Spieler die Sicherheit der MGA-Lizenz für sich aus. Es ist davon auszugehen, dass in den nächsten Jahren noch mehr legitime Behörden gegründet werden, um die Märkte aller Länder sicherer zu gestalten.